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Irreführende E-Mail von DNS Deutschland

13.09.2019

Unternehmen in Österreich, aber auch in Deutschland erhalten derzeit E-Mails mit dem Betreff „Website“ und dem Absender DNS Deutschland. In offizieller Optik und ebensolchen Formulierungen wird behauptet, dass jemand die Domain des Empfängers mit einer anderen Top-Level-Domain (meist .com oder auch .info statt .at) registrieren wolle. Die E-Mail drängt den Empfänger, diese Domain stattdessen selbst zu registrieren und suggeriert schnellen Handlungsbedarf. Diese E-Mails kommen nicht von einer offiziellen Stelle und sind ein klarer Täuschungsversuch, weil es diese Interesse Dritter an einer Registrierung gar nicht gibt.

Entsprechende E-Mails sind nur eine Variante der seit langem bekannten Domain-Abzocke: Die pseudo-offizielle Aufmachung und die suggerierte Dringlichkeit sollen den Empfänger dazu verleiten, vorschnell einen Vertrag mit dem Absender der E-Mail abzuschließen.
Wer darauf reagiert, zahlt nicht nur einen überhöhten Preis, sondern schließt gleich noch einen Vertrag mit zehnjähriger Laufzeit ab. Der volle Rechnungsbetrag wird natürlich sofort fällig.

Bei solchen dubiosen E-Mails oder sonstigen Angeboten kommt es darauf an, den Text genau zu lesen und nicht gleich zu antworten:
•Es geht nicht um die bereits bestehende Domain.
•Der Absender ist nicht der Registrar der bestehenden Domain.
•Der Absender bietet an, eine Domain zu registrieren, die der Empfänger nicht hat und vielleicht auch gar nicht braucht.

Daran ändern auch die Behauptungen nichts, nur so könne der Empfänger Probleme mit Google oder Imageschäden vermeiden. Für Google ist die Domain nur ein Relevanzfaktor unter ganz vielen, und neu registrierte Domains sind im Vergleich zu lange etablierten Domains erst einmal im Nachteil. Deshalb ist es zunehmend unwichtiger, einen Domainnamen über sämtliche Top Level Domains hinweg zu besitzen.

Natürlich kann es für ein Unternehmen im Einzelfall sinnvoll sein, neben der .at-Domain eine .com-Domain zu registrieren. Hierzu zählt etwa eine englischsprachige Website für internationale Kunden. Ebenso kann man bei generischen Domainnamen, die den Unternehmensnamen nicht enthalten, die .com-Domain zusätzlich registrieren, damit sie kein Mitbewerber nutzen kann. In beiden Fällen sollte der Empfänger aber die entsprechende Domain direkt bei seinem Provider registrieren.

Enthält die Domain den eigenen Unternehmensnamen, ist es noch weniger dringlich, zusätzliche Domains mit anderen Top-Level-Endungen zu registrieren: Wollte ein Mitbewerber hier versuchen, das anzumelden, lässt sich dagegen wettbewerbs- und markenrechtlich vorgehen.

Beispiel für eine E-Mail von DNS Deutschland

Von: Tim | DNS Deutschland
An: Beispielkunde
Betreff: Website

Guten Tag,

wir möchten Sie darüber in Kenntnis setzen, dass wir einen Registrierungsantrag für www.beispieldomain.com / www.beispieldomain.info erhalten haben. Da dieser Antrag von jemandem außerhalb Ihrer Organisation eingereicht wurde, möchten wir Sie darüber informieren.

Wenn der Antrag fortgesetzt wird, kann dies Konsequenzen für Ihr Unternehmen haben. Dies kann zu Verwirrung bei Ihren Kunden führen, weil ein anderes Unternehmen denselben Namen verwendet, jedoch mit einer anderen Endung.

Deshalb bieten wir Ihnen die einmalige Gelegenheit, diesen Namen selbst zu registrieren. Wenn Sie diesem Angebot zustimmen, verlinken wir www.beispieldomain.com / www.beispieldomain.info zu www.beispieldomain.at.

Die Kosten für diesen Namen betragen 19,95 Euro pro Jahr. Als Markeninstanz können wir den Namen für einen Zeitraum von 10 Jahren registrieren, d. h. Sie zahlen einen einmaligen Betrag von 199,50 Euro. Ihr Name wird für diesen Zeitraum geschützt und registriert. Wenn Sie möchten, können Sie die Endung später um denselben Zeitraum verlängern.

Stimmen Sie unserem einmaligen Angebot zu? Senden Sie Ihren Firmennamen, Ihre Geschäftsadresse, Ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und Ihren Namen an diese E-Mail-Adresse. Wir lehnen den Antrag des Dritten ab und verlinken diesen Namen mit Ihrer aktuellen Website.

Ich freue mich auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,

Tim Müller (oder anderer Name)
DNSDeutschland

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