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Soforthilfe gegen steigende Cyberkriminalität

07.05.2018

Die aktuellen Zahlen zeigen laut Leopold Löschl, Leiter des Cyber Crime Competence Centers im Bundeskriminalamt und somit Österreichs oberster Cyber-Polizist, folgende Entwicklung. Letztes Jahr ist die Zahl der Anzeigen wegen Cybercrime-Delikten in Wien um über 31 Prozent auf rund 5.600 gestiegen. In den letzten vier Jahren lag das Wachstum immer über dreißig Prozent. Damit kommt ein Drittel aller Anzeigen in Österreich aus Wien. Internationale Erhebungen gehen von einem weltweiten Schaden von 600 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 aus. Für Österreich bedeutet das laut der Wirtschaftskammer Wien einen geschätzten Schaden von mehreren 100 Millionen Euro.

Laut dem Bundeskriminalamt werden die Cyberkriminellen deutlich einfallsreicher und professioneller. Phishing-Mails waren früher vor allem auf Grund sprachlicher Unzulänglichkeiten noch relativ einfach zu erkennen. Das ist heute deutlich schwieriger. Zudem versuchen Kriminelle ihre Opfer zusätzlich in Stresssituationen zu bringen. Gleichzeitig werden die Anbieter immer internationaler. In der Kriminalitätsbekämpfung werde ebenso international kooperiert. Je weniger die Länder auf Cyberkriminalität eingestellt sind, desto schwieriger werde die Kooperation aber. Wichtig ist daher, dass Cybercrime-Opfer solche Fälle auch unbedingt bei der Polizei anzeigen, wobei dafür die nächste Polizeiinspektion aufzusuchen ist.

Weiters vervielfältigen sich laut den Experten der Wirtschaftskammer Wien auch die Wege möglicher Cyberattacken. Die häufigsten Angriffswege sind E-Mail, Web-Browser, das Netzwerk, Social Engineering und Datenträger wie USB-Sticks. Mit Abstand am häufigsten wird für Cyberangriffe auf Unternehmen Ransomware, also Schadsoftware die Computer und Daten verschlüsselt, eingesetzt. Die zweithäufigsten Angriffswerkzeuge sind Betrug und Phishing. Cybercrime ist üblicherweise wirtschaftlich motiviert, was natürlich Unternehmen zu den Hauptzielen mache. Besonders verwundbar sind KMU und Unternehmensbereiche wie die Personalabteilung und der Vertrieb, weil sie regelmäßig E-Mails von fremden Personen erhalten und damit gewöhnt sind, unterschiedlichste Attachments zu öffnen und auf unbekannte Links zu klicken.

Die IT Security ExpertsGroup der Wirtschaftskammer Wien empfiehlt einige Tipps zur Prävention. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter in Bezug auf Cyberattacken sensibilisieren. Natürlich sollte auch die verwendete Software, besonders Antivirenprogramme und Firewalls, immer auf dem letzten Stand sein. Veraltete Software öffnet virtuellen Einbrechern Tür und Tor. Wichtig ist auch regelmäßige Sicherheitskopien der Daten anzulegen und Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter zu laden.

Sollte ein Unternehmen dennoch Opfer einer Cyberattacke geworden sein, empfehlen die Experten der Wirtschaftskammer Wien eine umgehende Anzeige bei der Polizei. Schnelle Notfallhilfe gibt es nun auch über die neue Cyber-Security-Hotline der Wirtschaftskammer Wien.

Facts zur Cyber-Security-Hotline der Wirtschaftskammer Wien:
• Tel: 0800 888 133
• 24 Stunden und sieben Tage die Woche besetzt
• Geschulte Mitarbeiter helfen sofort
• Umgehende Vermittlung von Wiener IT-Experten, die rasch vor Ort sind

Quelle: https://news.wko.at/news/wien/Soforthilfe-gegen-steigende-Cyberkriminalitaet.html

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